Den Bremsern keine Chance geben

Nichts kann Dir etwas anhaben, wenn Du es nicht zulässt

Sicherlich kennst Du es selbst: Es gibt Personen, denen es praktisch in die Wiege gelegt ist, Deine Knöpfe zu drücken. Oder Dich auszunutzen. Oder Dich zu verunsichern. Hast Du Dich mal bewusst mit Deinen „Knöpfen“ auseinandergesetzt? Welche sind das? Und welcher funktioniert am allerbesten? Wenn Dir klar ist, womit Du es zu tun hast,, hilft Dir eine passende Gegenstrategie, um Dich mit Selbstvertrauen von diesem Einfluss zu distanzieren.

Der „Das kannst Du nicht“-Knopf
Wenn es um neue Herausforderungen geht, die Dir nicht zugetraut werden – oder Du sie Dir selbst nicht zutraust: „Du hast keine entsprechende Ausbildung!“, „Dafür bist Du zu alt (zu jung, zu unerfahren, zu technikfern, zu introvertiert, zu emotional,...)!“
Gegenstrategie: Frage Dein Gegenüber oder Dich selbst. „Welche zusätzlichen Fähigkeiten bräuchte ich?“, „Was ist daran so schwer?“

Der „Das geht schief“-Knopf
Ob es die Stimme in deinem Kopf sagt oder jemand anderes. „Das funktioniert nie!“, „Die meisten, die es versucht haben, sind gescheitert.“, Dafür ist die Zeit noch nicht reif!“
Gegenstrategie: Fall weder vor der Wissenschaft noch vor Besserwissern auf die Knie. Frage nach: „Wo steht das?“, „Woher kommt die Befürchtung?“ Lass Dir Gegenstimmen ruhig erklären – Du kannst nur daraus lernen.

Der „Ohne mich“-Knopf
„Ist Dir klar, dass Du damit unsere ganze Familie (Zukunft, Liebe, unseren guten Ruf) auf den Kopf stellst?“, „Wenn Du das machst, bin ich raus!“
Gegenstrategie: Lass Dich nicht bremsen. Wenn Du Dir über Deine Entscheidung völlig im Klaren und gut vorbereitet bist: Go! Leben bedeutet Risiko, Risiko bedeutet Erfahrung, Erfahrungen bedeuten, immer mehr bei Dir selbst anzukommen.

Der „Ohne Dich läuft nichts“-Knopf
„Schatz, Du kannst mich doch nicht im Stich lassen!“, Wir sind doch so ein gutes Team – wieso denn jetzt das?“, „Ohne Dich wird das Projekt scheitern!“
Gegenstrategie: Nimm das Lob entgegen, das für Dich spricht, aber fühl Dich nicht verpflichtet.

Trau Dich, Nein zu sagen. Trau Dich, Grenzen zu setzen.

 

Klar und konsequent zu kommunizieren, schafft Dir Freiheit. Auch wenn nicht alle Menschen begeistert sein werden, wenn Du Dich für Deine Interessen und Deine Ziele aussprichst – insbesondere diejenigen, die sich selbst mehr oder weniger durch Leben tragen lassen, wird dies aufstoßen – Du wirst Dir selbst gegenüber eine bessere Meinung, eine bessere Haltung haben. Das bewirkt innere Stabilität.

Sicherlich wird Dir gegenüber immer wieder mal jemand feindselig auftreten, allein schon deshalb, weil Du Dich durch diese Eigenschaft von der Masse abhebst. Die Reaktion auf Dein Verhalten kann situationsgebunden sein – oder auch völlig zusammenhangslos. Die meisten Menschen sind innerlich darauf eingestellt, dass man sich angepasst verhält. Und dass man zur Stelle ist, wenn sie Hilfe benötigen. Letztlich profitieren viele davon, wenn Du Dir geduldig ihr Gejammer anhörst. Andere wiederum verstehen es, Dir Arbeit aufzuhalsen, die eigentlich nicht Deine wäre. Sie erwarten, dass Du ihnen Aufgaben abnimmst, mehr Zeit mit ihnen verbringst oder Dich um sie kümmerst. Tust Du es nicht, werden sie schnell vorwurfsvoll und verletzend: „Du bist egoistisch!“, „Ich habe schon so viel für Dich gemacht, und mich lässt Du hängen!“ Oder sie drohen: „Du brauchst bei mir nicht mehr angekrochen zu kommen, wenn Du mal Unterstützung brauchst!“ Das tut weh und macht Angst.

Um von negativen Reaktionen nicht überrascht zu werden, ist es sinnvoll, Dir folgende Fragen zu stellen:


•    Von welchen Personen fühlst Du Dich emotional oder finanziell abhängig?
•    Was glaubst Du, passiert, wenn Du deren Erwartungen nicht länger erfüllst?
•    Was wäre die schlimmstmögliche Konsequenz?
•    Hältst Du es für wahrscheinlich, dass sie eintritt?
•    Und wenn ja, was könntest Du dann tun?

In vielen Lebensbereichen ist es hilfreich, sich die verschiedenen Möglichkeiten in Ruhe bewusst zu machen, bevor es ernst werden könnte. Die Psychologie liefert uns einen gut gefüllten Methodenkoffer, mit dessen Werkzeugen Du für Deine ausgeglichene mentale Verfassung sorgen kannst. Niemand muss unvorbereitet die Höhle des Löwen betreten. Das Wichtigste dabei ist, dass Du Dir Deiner Situation und Umgebung bewusst bist – dann lässt Du Dich nicht so leicht manipulieren. Also frage Dich einmal bewusst: Wer bremst Dich?

 

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