Verletzlichkeit macht stark, wenn wir sie uns im richtigen Ausmaß zugestehen. So oft habe ich mich im Leben dafür geschämt, wütend oder anders emotional geworden zu sein. Es hat Jahre gedauert, bis ich mir eingestehen konnte, dass diese Reaktionen nur deshalb so stark auftraten, weil ich im Innersten meine Werte in Gefahr oder verletzt sah. Auch Deine Gefühle – egal ob Angst, Wut, Scham oder Verachtung – signalisieren Dir immer nur: Pass auf! Mach Dir bewusst, was gerade geschieht!
Wenn Du das so für Dich sehen und anerkennen kannst, bekommt Verletzlichkeit plötzlich eine ganz neue Bedeutung!
1. Verletzlichkeit macht stark
Kaum ein Begriff wird in jüngster Zeit so häufig genannt wie Resilienz. In der Psychologie als „Krisenbeständigkeit“ beschrieben, dient sie dem Aufbau
von Widerstandsfähigkeit. Dafür ist es wichtig zu lernen, Krisen als solche anzunehmen und Dir selbst Verletzlichkeit zuzugestehen. Wenn Du das zulässt, wirst Du stärker, werden Dir Rückschläge
in Zukunft im ersten Moment vielleicht immer noch wehtun, Dich im zweiten Moment aber innerlich stabilisieren und für die Zukunft rüsten.
2. Führung ist nicht nur etwas für Führungskräfte
Wenn über Führung gesprochen wird, assoziieren das viele Menschen direkt mit Personalverantwortung. Dabei müssen wir alle Führen
lernen – mindestens uns selbst. Selbstführung bedeutet, für sich selbst einzutreten und mutig Verantwortung für das eigene Denken und Handeln zu übernehmen.
3. Selbstbewusstsein braucht Selbstreflexion
Wahrscheinlich würden viele Menschen von sich selbst behaupten, selbstbewusst zu sein. Ich glaube allerdings, dass uns die wirkliche
Bedeutung dieses Wortes verloren gegangen ist und Selbstbewusstsein vielfach falsch interpretiert wird. In meinen Augen ist es das Bewusstsein über uns selbst. Stellst Du Dir ehrlich und
regelmäßig die Fragen: Wer bin ich wirklich? Was macht mich verletzlich? Warum reagiere ich wann und wie? Was sind meine Werte?
4. Emotionalität ist Basis der Empathie
Wann immer wir mit anderen Menschen zusammenkommen, ist Empathie, also unsere Bereitschaft und Fähigkeit, uns in andere einzufühlen,
besonders wichtig. Um empathisch zu sein, müssen wir Raum für Gefühle schaffen – für unsere eigenen und die unserer Mitmenschen. Das bedeutet nicht, allen Gefühlen unkontrolliert freien Lauf zu
lassen. Wenn wir unsere Gefühle allerdings reflektieren und analysieren, anstatt sie geheim zu halten und zu verdrängen, können sie zu unseren wichtigsten Wegweisern werden.
5. Zuhören ist der wichtigste Teil von Kommunikation
Wir verbringen in der Regel viel Zeit damit, uns unserer Umwelt mitzuteilen. Was leider oft vergessen wird: In der Kommunikation
geht es nicht nur darum, selbst zu sprechen, sondern vor allem zuzuhören. Nur wer gut zuhört, kann gut kommunizieren. Nur wenn Du weißt, was die Menschen um Dich herum beschäftigt, wie sie
denken, was sie begeistert, kannst Du angemessen darauf reagieren.
6. Um mutig zu sein, müssen wir vertrauen
‚Dare to Lead‘ lautet der Titel des Bestellers von einer meiner Lieblingsautorinnen, Brené Brown: Es geht darum, etwas zu wagen. Es braucht
Mut, sich auf diese neue Art, sich selbst zu führen, einzulassen. Denn es macht uns selbst „sichtbarer“, es zeigt unsere Haltung. Neben Selbst-Vertrauen, brauchen wir, um mutig zu sein, ebenso
Vertrauen in unsere Mitmenschen, Vertrauen in die Zukunft. Vor allem aber fängt jeder mutige Schritt mit dem Vertrauen in uns selbst an.
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